Donnerstag, 3. April 2014

Reichenberg 1757 part II

In Piquet Field of Battle wird zu Anfang jeder Runde die beiden Command Die gegeneinander gewürfelt, respektive D12+1 für die Preußen und D12 für die Kaiserlichen:
Aufgrund des +1 Modifiers gewinnen die Preußen knapp.

Die Differennz der beiden Würfe ergibt die Anzahl der nacheinander zu ziehenden Karten. In diesem Fall also eine. Natürlich ziehen die Preußen gleichmal die schlechteste Karte in ihrem Deck die Lull Karte: 
Damit geht die Initiative an die Österreicher, welche aber auch nur eine Leadership Karte ziehen, welche zum Sammeln von Truppen später wichtig ist, ihnen hier aber nur die Repositionierungen ihrer Generale erlaubt.












In der nächsten Runde gewinnen die Preußen die Initiative um zwei, also werden zwei Karten nacheinander gezogen. Als erstes erhalten sie eine Move Karte:

Jeder General wirft für seine Command Group seinen Command Dice gegen einen D6 und kann je nach Ergebnis, wie oben abzulesen, bis zu drei Einheiten seines Kommandos bewegen. Die Bewegung sieht am Ende folgendermaßen aus:
Die Artillerie überquert den Fluss, die Husaren reiten vor die Front, das erste Treffen rückt in schiefer Schlachtordnung ;) vor. Besonders bemerkenswert finde ich, dass in FoB praktisch jegliche Interpenetrations erlaubt sind. Ohne diese Regel wäre es mir schwer gefallen die Dragoner aus dem zweiten Treffen heraus an vorderste Front zu bewegen, wie es ja auch historisch der Fall war.

Die zweite Karte der Preußen war eine Maneuver Karte, welche jegliche Formationsänderung aller Truppen erlaubt, die preuß. Art. protzte ab während das zweite Treffen in Kolonne ging, um schnellen Entsatz bereitzustellen, wenn die Dragoner den Kampf gegen die kaiserliche Kavallerie wie zu erwarten war verlieren sollte:

Die Österreicher ziehen daraufhin eine Leadership und eine Infantry Firepower Karte, und verbleiben daher passiv.
Die Initiative der nächsten Runde geht an die Kaiserlichen, welche sich erst umformieren:

Um dann hinter den Befestigungen in Stellung zu gehen:

Da die Kavallerie mit einem geraden Wurf aktiviert wurden, gibt es bei einem Angriff sofort einen Melee, was die Löwenstein Dragoner gleich nutzen um die Husaren, welche sich unvorsichtigerweise in Angriffsreichweite bewegt haben, ohne von einer Infanterieeinheit gedeckt zu sein, in die Schranken zu weisen:
Es werden die modifizierten Combat Dices geworfen, Die Husaren erhalten 6 Hits (Differenz beider Würfe) und verlieren daher zwei UI (unit integrety/Verluste/disruption). Ergreifen daraufhin die Flucht:

 Und würden dabei, aufgrund ihrer miserablen Würfel eingeholt werden (insg. 4 auf einem D12+D8 !), wenn die Dragoner nicht dabei in das Feuer der Grenadiere gelaufen  wären und promt selber 2 UI verlieren und zum halten kommen: (In FOB ist in fast jeder Situation Opportunity Feuer erlaubt, allerdings laden die Einheiten erst bei der nächsten Infantry Firepower Karte nach, daher sollte man sich jeden Beschuss wohl überlegen)
Zu guter letzt erhalten die Österreicher noch eine Maneuver Karte, welche es ihnen erlaubt ihre Artillerie abzuprotzen und Infanterie zu deployieren:

Nun sind die Preußen am zug, die prompt nachladen:
Die Husaren wieder vollkommen sammeln:
Und einen erfolgreichen Gegenangriff auf die glücklosen Kaiserlichen reiten:

Auch die Dragoner gehen nun zum Angriff über, und halten dabei in heroischer Weise den heftigen Beschuss der soeben abgeprotzten Artillerie aus:

Die nachrückenden Grenadiere sind weniger glücklich und verlieren prompt 2 UI:

Daraufhin versuchen die Österreicher es den Husaren gleichzutun und sich wieder zu sammeln was misslingt:

Dafür lädt die Artillerie in Rekordzeit nach, die Lichtensteinsche Artilleriereform scheint gewirkt zu haben.

Nach zwei Army Moral Cards, wobei auch auf Commanders at Risk gewürfelt wird, d.h. ob ein General bei einem Gefecht einer seiner Einheiten uüber die Wupper gegangen ist, doch die Nobilitas hat wieder einmal Glück gehabt.

Nun wurde eine Melee Karte gezogen, welche es erlaubt nun den preußischen Angriff auf die Kavallerie zu entscheiden:
Die kaiserliche Kavallerie verliert trotz ihrer leichten Überlegenheit (D12+1 gegen D12) hart (2 UI) und entflieht.

Das nimmt die österreichische Artillerie zum Anlass eine weitere Salve abzufeueren, welche zwar nicht desaströs, aber doch wirkt:

Part III folgt...

Dienstag, 1. April 2014

Gefecht bei Reichenberg 1757

Am Morgen des 21. Aprils 1757 überquerte der Herzog von Bevern den durch Parzdorf fließenden Bach Ostasovsky Potok um den südwestlich von Reichenberg auf einem Höhenzug eingegrabenen kaiserlichen Feldmarschall Königsegg zu stellen und zu brechen...

Ich habe mir neuerlich das Field of Battle Regelwerk von Piquet, welches unter Solo-Wargamern die Reputation hat gleichzeitig Solo geeignet und simpler als die originale Piquet Regeln zu sein, zugelegt, um trotz dem Mangel an Zeit und Gegnern mehrere Tabletop-Schlachten pro Woche zu schlagen. Da ich im Moment Philip Sabins neustes Buch ,,Simulating Wars" lese, welches Wargaming (wenn auch vorallem Board- und nicht Miniatures-) als Werkzeug für Analyse und Lehre dem Militärhistoriker empfiehlt, entschied ich mich eine historische Schlacht des Siebenjährigen Krieges nachzuspielen. Da es sich um mein erstes Piquet Spiel handelte empfahl sich eine kleinere, deshalb wählte ich das Gefecht bei Reichenberg im Kontext Friedrichs Invasion Böhmens. 

Historisch schlugen die Preußen die Österreicher, nachdem sie das Kavallerie-Treffen im Zentrum gewannen und so die Befestigungen der Österreicher flankierten, welche daraufhin abzogen:
Dafür sah die Chance nach dem für FoB obligatorischen Auswürfeln der Command und Combat Dices schlecht aus, da trotz der durch das Regelwerk gegebenen allgemein besseren Ratings der Preußen die Österreicher mit Glück sehr gute Ergebnisse erreichten. Welche meine ursprüngliche Intention, dass die Preußen ob ihrer überlegenen Kampfkraft die sich in einer besseren Stellung befindlichen Österreicher werfen könnten, wenn sie deren Zentrum mit der kombinierten Stärke ihrer Kavallerie und Infanterie zu Zeiten überrollen und so die historische Position gewinnen könnten. Da deren zahlenmäßig gleichstarke (historisch waren die Preußen zahlenmäßig ca. 4:3 überlegen) Kavallerie überdurchschnittlich gute Combat Dices und auch die öster. Generälen gute Werte erhielten, während die Preußen insg. einen unterdurchschnittlichen Tag erwischt hatten, glaubte ich nun an einen leichten Sieg der Kaiserlichen. 


Die Aufstellung aus südlicher Sicht

Die von Westen anrückenden Preußen unter Bevern gliedern sich wie folgt:
 Army Morale 11

 C-in-C: Herzog von Braunschweig-Bevern- Superior    D12+1
  Husaren                 - Crack         D8 C10 (dem Betrachter im obigen Bild die nächste Einheit)
  12-pfünder Artillerie- hvy. Art.     D6 C12 (noch aufgeprotzt westlich des Baches)

 Lestwitz- Skilled D12+1
  2*Grenadierbatt.  - Crack    D8 C10 (Flanken zweites Treffen)
  4*Musketierbatt.  - Average D6 C10 (erstes Treffen)

 Württemberg- Skilled D10 (zentral im zweiten Treffen)
   Bayreuth - Average D6 C10
   Jung Krockow -Av.D6 C10
   Kyau      - Average D6 C8
Aufsicht auf die Preußen


Die eingegrabenen Österreicher:
 Army Moral 10

 C-in-C: Königsegg- Average D12 (obwohl zwei Klassen schlechter als Bevern)
   Conv. Gren. - Crack D8 C10
   Batt. Kheul   - Av.     D6 C10
  2*Art.           - Av.     D6 C10

 Pourporati- Average D12+1
   Palffy Dragoner        - Av. D6 C12+1
   Löwenstein Dragoner- Av. D6 C12+1
   Liechtenstein Dragoner- Av. D6 C10

Würben- Average D8 (da hatten die Kaiserlichen ein kleines Problem, das größte Kommando unter dem mit Abstand unfähigsten General)
   Grenzer - Crack D8 C12+1
 3*Musk. Batt. -Av. D6 C10
 1*Musk. Batt. -Av. D6 C8


Die eingegrabene linke Flanke der Österreicher, die Grenzer am rechtem Bildrand.
Es mag beginnen.